Fortbildung und Weiterbildung für Pädagogen: Definition, Unterschiede und Finanzierung

Erfahre, was eine Fortbildung ausmacht, den Unterschied zur Weiterbildung und welche Fortbildungen für Lehrer und Erzieher besonders sinnvoll sind. Wer übernimmt die Kosten? Alle Infos hier!

Inhalte zum Thema Fortbildung

Was zählt zu einer Fortbildung? - Definition

Eine Fortbildung ist eine Maßnahme zur beruflichen Weiterbildung, die darauf abzielt, bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern, zu vertiefen oder an neue Anforderungen anzupassen.

Einfacher ausgedrückt: Eine Fortbildung hilft dir, besser in deinem Job zu werden, indem du Neues dazu lernst oder dein bestehendes Wissen auffrischst.

Die Inhalte können dabei sowohl in Präsens, als auch als Onlinefortbildung vermittelt werden.

Fortbildung vs. Weiterbildung: Was ist der Unterschied?

Wenn es um die berufliche Weiterentwicklung geht, werden die Begriffe “Fortbildung” und “Weiterbildung” oft synonym verwendet. Es gibt allerdings feine Unterschiede in der Definition, die es sich lohnt zu kennen.

 

Fortbildung

Weiterbildung

Ziele

  • Vertiefung, Erweiterung, Aktualisierung bestehender Kenntnisse und Fähigkeiten für die aktuelle berufliche Tätigkeit.

  • aktuellen Aufgaben besser meistern und berufliche Position stärken

  • alle Lernprozesse, die nach einer Erstausbildung stattfinden

  • Erwerb neuer Qualifikationen, die über die aktuelle Tätigkeit hinausgehen. Berufliche und/oder persönliche Entwicklung.

  • Karrierechancen verbessern, einen berufliche Umorientierung, oder sich persönlich weiterentwickeln

Inhalt

Spezifische Themen, die direkt auf die berufliche Praxis bezogen sind, aufbauend auf bereits erworbenem Wissen.

Breiter gefächerte Themen, die oft einen beruflichen Aufstieg oder einen Wechsel in einen anderen Bereich ermöglichen.

Dauer

Meist kürzere Kurse oder Seminare.

Kann von kurzen Kursen bis hin zu mehrjährigen Studiengängen reichen.

Beispiel

Ein Erzieher besucht das Happy Mentor Basisseminar (Verlinken) um seine Fähigkeiten im Bereich Emotionsregulation der Kinder zu verbessern.

Ein Erzieher studiert berufsbegleitend zum Sozialpädagogen, um seine Karrierechancen zu erweitern.

Was ist besser? Fortbildung oder Weiterbildung?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Nur wenn man betrachtet, wo du dich in deiner beruflichen Laufbahn befindest und welches Ziel mit der Weiterbildung verfolgt werden soll, kann man herausfinden, welche Art bevorzugt ist. Es gibt also kein „besser“ im eigentlichen Sinn.

  • Fortbildung ist „besser“, wenn du in deinem aktuellen Berufsfeld bleiben möchtest und dich dort spezialisieren oder weiterentwickeln willst.

  • Weiterbildung ist „besser“, wenn du dich beruflich verändern möchtest, neue Qualifikationen erwerben oder deine Karriere auf eine andere Ebene heben möchtest.

Beide Formen der beruflichen Entwicklung sind wertvoll, aber eben für unterschiedliche Zwecke geeignet. Oftmals ist eine Kombination aus Fort- und Weiterbildung sinnvoll. So können aktuelle Aufgaben besser gemeistert, aber auch langfristig Karrierechancen verbessert werden.

 

Was ist eine anerkannte Fortbildung?

Eine anerkannte Fortbildung ist eine berufliche Weiterbildung, die von offiziellen Stellen, Institutionen oder Branchenverbänden anerkannt wird und in der Regel zu einem zertifizierten Abschluss führt. Diese Anerkennung stellt sicher, dass die Fortbildung bestimmten Qualitätsstandards entspricht und dass die erworbenen Qualifikationen von Arbeitgebern und anderen Bildungseinrichtungen akzeptiert werden.

Fortbildungen für Pädagogen

Warum sollten Pädagogen (Lehrer und Erzieher) Fortbildungen besuchen?

Fortbildungen für Pädagogen sind von entscheidender Bedeutung, da sie eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an die sich ständig verändernden Anforderungen im Bildungsbereich, sei es durch neue Lernpläne, pädagogische Konzepte oder technische Innovationen, ermöglichen. Fortbildungen helfen Pädagogen, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten auf dem neuesten Stand zu halten, um den Herausforderungen des modernen Alltags gerecht zu werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verbesserung der Unterrichtsqualität. Durch Fortbildungen erwerben Lehrer und Erzieher neue didaktische Methoden und pädagogische Ansätze, die es ihnen ermöglichen, den Unterricht effektiver zu gestalten und besser auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler einzugehen. Besonders in Zeiten zunehmender Heterogenität und Inklusion in Schulen und Kitas ist es wichtig, dass Lehrer und Erzieher über die richtigen Werkzeuge und Techniken verfügen, um alle Kinder bestmöglich zu unterstützen.

Zudem tragen Fortbildungen zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung bei. Sie bieten die Möglichkeit, neue Kompetenzen zu erwerben, die nicht nur die tägliche Arbeit erleichtern, sondern auch die berufliche Zufriedenheit erhöhen. In einem Berufsfeld, das oft mit hohen Anforderungen und Stress verbunden ist, können Fortbildungen helfen, Motivation und Begeisterung für den Beruf aufrechtzuerhalten und Burnout vorzubeugen (Lehrergesundheit).

Letztlich profitieren nicht nur die Pädagogen selbst von Fortbildungen, sondern auch die Kinder und das gesamte Bildungssystem. Gut ausgebildete, motivierte Lehrer und Erzieher tragen maßgeblich zur Bildung und Entwicklung der nächsten Generation bei. Daher sind Fortbildungen für Pädagogen eine Investition in die Zukunft, die weitreichende positive Auswirkungen auf die Gesellschaft hat.

Beispiele für Fortbildungen

Fortbildungen für beide Gruppen – Happy Me & Happy Mentor

Die Happy Me Teamfortbildung ist sowohl für Lehrer, als auch Erzieher interessant, da sie an Themen anknüpft, die bedeutsam im Alltag sind, z.B.:

  1. Kommunikation und Konfliktmanagement: Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten und des Konfliktmanagements sowohl im Kollegium als auch mit Eltern und Schülern.

  2. Resilienz und Stressbewältigung: Stärkung der persönlichen Resilienz und des Umgangs mit Stress im pädagogischen Alltag.

  3. Teambuilding und Teamzusammenhalt: Stärkung des Zusammenhaltes im Team und Förderung der gemeinsamen Zusammenarbeit.

  4. Elternarbeit: Verbesserung der Zusammenarbeit mit Eltern und Bezugspersonen.

Die Happy Mentor Ausbildung  vertieft und erweitert die Inhalte nochmals und hebt die Arbeit der einzelnen Teilnehmer damit auf ein neues Level.

Beispiele für Lehrerfortbildungen

Didaktik und Methodik

  • Themen: Differenzierung im Unterricht, Einsatz digitaler Medien, innovative Unterrichtsmethoden.

  • Ziel: Verbesserung der Unterrichtsgestaltung, Anpassung an verschiedene Lerntypen.

Inklusion und Diversität

  • Themen: Umgang mit heterogenen Lerngruppen, Förderung von Schülern mit besonderen Bedürfnissen.

  • Ziel: Sensibilisierung und praktische Strategien für den inklusiven Unterricht.

Bildungspsychologie

  • Themen: Lernmotivation, Klassenmanagement, Unterstützung bei Lernstörungen.

  • Ziel: Verständnis der psychologischen Aspekte des Lernens und deren Anwendung im Unterricht.

Medienkompetenz

  • Themen: Einsatz von E-Learning-Plattformen, Umgang mit sozialen Medien im Schulkontext.

  • Ziel: Förderung der digitalen Kompetenz sowohl bei Lehrern als auch bei Schülern.

Beispiele für Fortbildungen für Erzieher

Frühkindliche Bildung

  • Themen: Sprachförderung im Vorschulalter, Entwicklung motorischer Fähigkeiten, kreative Lernmethoden.

  • Ziel: Unterstützung der kognitiven und sozialen Entwicklung von Kindern.

Verhaltensauffälligkeiten

  • Themen: Umgang mit herausforderndem Verhalten, Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen.

  • Ziel: Entwickeln von Strategien für den Umgang mit schwierigen Situationen in der Kita.

Inklusive Pädagogik

  • Themen: Inklusion von Kindern mit Behinderungen, kulturelle Vielfalt in der Kita.

  • Ziel: Förderung eines integrativen und wertschätzenden Umfelds für alle Kinder.

Gesundheitsförderung

  • Themen: Bewegungsförderung, gesunde Ernährung, Stressbewältigung für Kinder.

  • Ziel: Förderung der physischen und psychischen Gesundheit der Kinder.

Wer bezahlt Lehrerfortbildungen?

Wer die Kosten für Lehrerfortbildungen übernimmt, kann je nach Land, Bundesland, Schulträger und Art der Fortbildung variieren. In der Regel werden sie durch eine Kombination aus staatlichen Mitteln, Schulträgern und anderen Institutionen finanziert. Lehrer selbst müssen nur in bestimmten Fällen die Kosten tragen, wobei es oft Unterstützungsmöglichkeiten gibt.

Wie hoch die Kosten sind, hängt dabei von der Dauer und dem Umfang der Fortbildung ab. Wie lang eine Fortbildung geht, ist unterschiedlich, auch abhängig vom Umfang der Inhalte.

1. Schulträger / Arbeitgeber

  • In den meisten Fällen werden Fortbildungen für Lehrer vom Schulträger bezahlt, was in der Regel das Bundesland ist. Dazu können die Teilnahmegebühren, Reisekosten und gegebenenfalls Übernachtungskosten gehören.

2. Bildungsministerium oder Schulbehörden

  • Viele Fortbildungen werden direkt von den Bildungsministerien oder den zuständigen Schulbehörden (z.B. Bezirksregierung Düsseldorf oder Bezirksregierung Köln) organisiert und finanziert. Diese Fortbildungen sind oft kostenlos für die Lehrer und manchmal auch verpflichtend.

3. Lehrer selbst

  • Es gibt auch Fälle, in denen Lehrer die Kosten für eine Fortbildung selbst tragen müssen, besonders wenn es sich um freiwillige oder spezialisierte Fortbildungen handelt, die nicht direkt vom Arbeitgeber gefordert werden. Diese Ausgaben können jedoch in der Regel steuerlich geltend gemacht werden.

4. Gewerkschaften und Berufsverbände

  • Lehrerfortbildungen werden manchmal auch von Gewerkschaften oder Berufsverbänden subventioniert oder organisiert, oft zu vergünstigten Konditionen für ihre Mitglieder.

5. Förderprogramme

  • Verschiedene staatliche oder private Förderprogramme und Stipendien stehen ebenfalls zur Verfügung, um Lehrerfortbildungen zu finanzieren, insbesondere wenn es sich um längerfristige oder kostspielige Weiterbildungen handelt.

6. Universitäten und Bildungsinstitute

  • Wenn Fortbildungen in Zusammenarbeit mit Universitäten oder Bildungsinstituten angeboten werden, können diese Institutionen einen Teil der Kosten übernehmen, insbesondere wenn es um wissenschaftliche Weiterbildungen oder spezifische pädagogische Projekte geht.