Was bedeutet es, Eltern zu sein? Definitionen, Herkunft und wichtige Kompetenzen

Der Begriff „Eltern“ ist uns allen vertraut, aber was genau bedeutet das Wort eigentlich und wie werden Eltern definiert? Die Rolle der Eltern hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, doch die grundlegende Bedeutung als wichtigste Bezugsperson für ein Kind bleibt bestehen. Erfahre mehr über die wichtigsten Elternkompetenzen, die deinem Kind in der Entwicklung weiterhelfen.

Inhalte zum Thema Eltern

Wie definiert man Eltern?

Für den Begriff „Eltern“ gibt es nicht nur eine Definition, sondern verschiede, je nach betrachtetem Kontext. So ergeben sich drei grundlegende, zu kennende Begriffserklärungen:

  1. Biologische Definition: Biologisch sind Eltern die leiblichen Erzeuger eines Kindes, die jeweils ihre Gene an das Kind weitergegeben haben.

  2. Soziale Definition: In einem sozialen Kontext können Eltern auch Menschen sein, die rechtlich oder durch soziale Bindungen die Verantwortung für ein Kind übernommen haben, unabhängig davon, ob sie biologisch mit dem Kind verwandt sind.

Neben den traditionellen Elternpaaren gibt es auch:

  • Alleinerziehende: Eltern, die ein Kind allein großziehen.

  • Stiefeltern: Partner von alleinerziehenden Eltern, die eine neue Familie gründen.

  • Adoptiveltern: Eltern, die ein Kind rechtlich und sozial zu ihrem eigenen gemacht haben.

  • Pflegeeltern: Eltern, die vorübergehend oder dauerhaft für ein Kind sorgen.

  • Gleichgeschlechtliche Elternpaare: Paare gleichen Geschlechts, die ein Kind großziehen.

  • Soziale Eltern: Personen, die eine väterliche oder mütterliche Rolle für ein Kind übernehmen, ohne biologisch verwandt zu sein.

  1. Rechtliche Definition (Gesetz): In rechtlicher Hinsicht sind Eltern die Personen, die nach dem Gesetz für das Kind verantwortlich sind. Das kann durch Geburt, Adoption oder gesetzliche Vormundschaft bestimmt werden.

Warum heißt es "Eltern"?

Die Herkunft des Wortes “Eltern” lässt sich bis ins Indogermanische zurückverfolgen. Es stammt von dem Wortstamm “al-” ab, was so viel bedeutet wie “nähren, wachsen machen“. Aus dem Althochdeutschen „elteri“ oder „elteren“, das ursprünglich von „alt“ abgeleitet ist, können weitere Ableitungen der Begriffsherkunft getroffen werden. Der Ausdruck weist auf den Respekt und die Verehrung hin, die älteren Personen entgegengebracht wurden, insbesondere denjenigen, die für die Erziehung und das Wohl der Nachkommen verantwortlich waren. Der Begriff unterstreicht also die Rolle der Eltern als ältere, erfahrenere und verantwortliche Personen, die für die nächste Generation sorgen.

Zusammengefasst bezeichnet “Eltern” also die primären Bezugspersonen eines Kindes, die sich um dessen Erziehung, Versorgung und Wohl kümmern, sowohl in biologischer als auch in sozialer und rechtlicher Hinsicht. Der Begriff selbst betont die Verantwortung und die schützende Rolle, die diese Personen in der Familie einnehmen.

Die Rolle der Eltern

Die Rolle der Eltern hat sich im Laufe der Zeit verändert. Früher lag der Fokus oft auf der reinen Versorgung der Kinder und dem decken von Grundbedürfnissen (Nahrung, Kleidung, Schutz). Heute geht es um viel mehr: Eltern sollen ihre Kinder zu selbstständigen und verantwortungsbewussten Menschen erziehen (Erziehungsauftrag). Dazu gehört, ihnen Werte zu vermitteln, Grenzen zu setzen und ihnen zu helfen, ihre eigenen Stärken zu entdecken. Kinder sollen lernen ihre Gefühle zu verstehen und auszudrücken, was ihnen wiederum in zwischenmenschlichen Beziehungen weiterhilft.

Während früher oft eine strenge Erziehung im Vordergrund stand, legen moderne Eltern Wert auf eine liebevolle und fördernde Umgebung. Eltern sind heute nicht nur Erzieher, sondern auch Begleiter und Vorbilder für ihre Kinder.

Elternkompetenzen

Elternkompetenzen beziehen sich auf die Fähigkeiten, Kenntnisse und Einstellungen, die Eltern benötigen, um ihre Rolle als Erziehungsberechtigte erfolgreich auszufüllen und ihre Kinder bestmöglich zu unterstützen. Diese Kompetenzen umfassen verschiedene Bereiche, die entscheidend für die gesunde Entwicklung und das Wohlbefinden eines Kindes sind.

1. Erziehungskompetenz:

Grenzen setzen und konsequent sein: Eltern müssen in der Lage sein, klare Regeln und Grenzen zu setzen, die für das Kind verständlich und altersgemäß sind. Konsequenz in der Durchsetzung dieser Regeln ist wichtig, um Verlässlichkeit und Sicherheit zu bieten.

Förderung der Autonomie: Gleichzeitig sollten Eltern auch die Fähigkeit haben, ihrem Kind schrittweise mehr Eigenverantwortung zu übertragen, um die Selbstständigkeit und das Selbstvertrauen zu fördern.

2. Emotionale Kompetenz:

Empathie und Einfühlungsvermögen: Eltern sollten in der Lage sein, die Gefühle und Bedürfnisse ihres Kindes zu erkennen, zu verstehen und darauf einfühlsam zu reagieren. Dies hilft dem Kind, emotionale Sicherheit und Bindung aufzubauen.

Emotionale Unterstützung: Es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder bei emotionalen Herausforderungen unterstützen, ihnen Trost spenden und ihnen beibringen, mit eigenen Emotionen umzugehen.

3. Bildungs- und Förderkompetenz:

Unterstützung beim Lernen: Eltern sollten ihre Kinder in ihrem Bildungsprozess unterstützen, sei es durch Hilfe bei den Hausaufgaben, das Lesen von Büchern oder die Förderung von Interessen und Talenten.

Stimulierung kognitiver Fähigkeiten: Eltern können dazu beitragen, das Denkvermögen und die Kreativität ihres Kindes zu fördern, indem sie anregende Aktivitäten und Lernmöglichkeiten anbieten.

4. Soziale Kompetenz:

Vorbildfunktion: Eltern sollten als Vorbilder für soziales Verhalten dienen, wie z. B. Respekt, Toleranz und Zusammenarbeit. Kinder lernen durch Nachahmung, wie sie sich in sozialen Situationen verhalten sollen.

Förderung sozialer Kontakte: Eltern sollten auch Möglichkeiten schaffen, damit ihre Kinder soziale Fähigkeiten entwickeln können, wie z. B. durch den Kontakt mit Gleichaltrigen und die Teilnahme an Gruppenaktivitäten.

5. Gesundheitskompetenz:

Förderung eines gesunden Lebensstils: Eltern sollten in der Lage sein, eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und einen strukturierten Tagesablauf für ihre Kinder zu gewährleisten.

Achtsamkeit auf psychische Gesundheit: Es ist auch wichtig, dass Eltern die psychische Gesundheit ihres Kindes im Auge behalten und bei Bedarf professionelle Unterstützung suchen.

6. Konfliktlösungskompetenz:

Konstruktive Konfliktbewältigung: Eltern sollten in der Lage sein, Konflikte innerhalb der Familie auf eine Weise zu lösen, die respektvoll und lösungsorientiert ist, und ihrem Kind beibringen, wie man mit Meinungsverschiedenheiten umgeht.

7. Selbstreflexion und Weiterentwicklung:

Bereitschaft zur Selbstreflexion: Eltern sollten bereit sein, ihr eigenes Verhalten und ihre Erziehungsmethoden zu reflektieren und gegebenenfalls anzupassen, um eine positive Entwicklung des Kindes zu unterstützen.

Offenheit für Weiterbildung: Elternkompetenzen können ständig verbessert werden, und es ist hilfreich, wenn Eltern offen für neue Erkenntnisse in der Erziehungswissenschaft sind und sich aktiv weiterbilden.