Stalking bedroht deine Sicherheit. Erkenne die Anzeichen von Nachstellungen und lerne, wie du dich schützen kannst. Ein umfassender Beitrag zur unterschätzen Gefahr.
Stalking (engl, jmdm. nachstellen; Anschleichen) bezeichnet das wiederholte Verfolgen oder Belästigen einer Person, wodurch diese sich bedroht oder verängstigt fühlt. Stalker können Fremde, Bekannte oder sogar enge Freunde und Familienmitglieder sein.
Wenn du denkst Stalking betrifft nur berühmte Stars, dann irrst du dich. Stalking kann wirklich jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialem Status. Kinder und Jugendliche, sowie Personen des öffentlichen Lebens, sind dabei besonders gefährdet. Häufig werden Personen, die gerade eine Beziehung beendet haben oder in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen, Opfer von Stalking Handlungen.
Stalking umfasst jede Form von wiederholtem, unerwünschtem und bedrohlichem Verhalten gegenüber einer Person. Im Laufe der Zeit können die Handlungen immer mehr intensivieren und letztendlich eskalieren. Dazu gehören beispielsweise:
Verfolgen/Überwachen: Die betroffene Person wird an verschiedenen Orten beobachtet oder verfolgt. Zusätzlich können Überwachungstechnologien, wie Kameras oder GPS-Tracker zum Einsatz kommen, um das Opfer auszuspionieren.
Belästigen: Unerwünschte Anrufe, Nachrichten (SMS, E-Mail, soziale Medien), Briefe oder Pakete; Hinterlassen von Notizen am Auto, in der Wohnung oder am Arbeitsplatz. Häufiges „zufälliges“ Auftauchen an Orten, an denen sich das Opfer aufhält (z.B. Zuhause, in der Schule, auf der Arbeit). Der/Die Täter versuchen sich in das Leben der betroffenen Person zu drängen, z.B. durch Kontaktaufnahmen mit Familie oder Freunden
Bedrohen/Einschüchtern: Aussprechen von direkten oder indirekten Drohungen gegen die Person oder ihr Umfeld. Einschüchterungsversuche durch Drohungen in sozialen Medien oder durch gefälschte Profile
Beschädigen: Sachbeschädigung an Eigentum der betroffenen Person.
Rufschädigung und Verleumdung: Verbreitung falscher Gerüchte oder Verleumdungen, Posten von privaten oder peinlichen Informationen in sozialen Medien. Kontaktaufnahme mit Arbeitgeber oder Kollegen, um die betroffene Person zu diskreditieren.
Cyberstalking: Belästigung über digitale Medien wie soziale Netzwerke oder E-Mail. Überwachung der Online-Aktivitäten. Nutzung von Schadsoftware oder Spionageprogrammen, um Informationen zu sammeln
Stalking kann sich auf vielfältige Weise äußern und ist oft schwer zu erkennen, da die Täter*innen ihre Handlungen oft schleichend und subtil ausführen. Hier sind einige Anzeichen, die darauf hindeuten könnten, dass du gestalkt wirst:
Verhaltensänderungen bei dir:
Angst und Unsicherheit: Du fühlst dich beobachtet, verfolgt oder bedroht.
Schlafstörungen: Du hast Schwierigkeiten einzuschlafen oder durchzuschlafen.
Veränderungen im Alltag: Du meidest bestimmte Orte oder Situationen.
Konzentrationsschwierigkeiten: Du kannst dich nicht mehr so gut konzentrieren wie früher.
Körperliche Beschwerden: Du hast körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Muskelverspannungen.
Veränderungen in deinem sozialen Umfeld: Du ziehst dich zurück und hast weniger Kontakt zu Freunden und Familie.
Konkrete Handlungen der Stalker*in:
Unerwünschte Kontakte: Du erhältst unerwünschte Anrufe, Nachrichten, E-Mails oder Briefe.
Verfolgen: Du wirst an verschiedenen Orten beobachtet oder verfolgt.
Sachbeschädigung: Es werden Gegenstände beschädigt oder zerstört.
Cyberstalking: Du wirst in sozialen Medien belästigt oder bedroht.
Drohungen: Du erhältst direkte oder indirekte Drohungen.
Wichtig: Nicht jedes dieser Anzeichen muss einzeln auftreten, um von Stalking zu sprechen. Oft ist es eine Kombination mehrerer Faktoren, die auf Stalking hindeuten.
Stalking wird strafbar, wenn die Handlungen des Stalkers das Leben, die Gesundheit oder die Freiheit der betroffenen Person erheblich beeinträchtigen. In Deutschland ist Stalking gemäß § 238 StGB (Strafgesetzbuch) strafbar.
Bei der Bestrafung kommt es auf die Schwere der Stalking Handlungen und den Folgen für das Opfer an.
Grundsätzlich kann Stalking mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe geahndet werden. In besonders schweren Fällen, z.B. wenn das Opfer durch das Stalking in Todesgefahr oder schwere Gesundheitsschädigungen gebracht wird, kann die Freiheitsstrafe sogar auf 10 Jahre erhöht werden. Bei Wiederholungstätern kann die Strafe entsprechend höher ausfallen, insbesondere dann, wenn bereits eine Freiheitsstrafe verhängt wurde.
Zusätzlich zu den strafrechtlichen Konsequenzen, gibt es weitere rechtliche Maßnahmen, die gegen Stalker ergriffen werden können:
Einstweilige Verfügung: Untersagen dem Täter bestimmte Handlungen, wie z.B. die Kontaktaufnahme oder das Betreten bestimmter Orte. Ein Verstoß gegen die Verfügung kann ebenfalls strafrechtlich geahndet werden
Schutzanordnung
Zivilrechtliche Ansprüche: Schadensersatz oder Schmerzensgeld für die erlittenen psychischen und physischen Strapazen
Wenn du glaubst gestalkt zu werden, dann solltest du schnellstmöglich alle Beweise für das unerwünschte Handeln sichern und umgehend Anzeige erstatten!
Dazu gehört insbesondere die genaue Dokumentation aller Vorfälle, z.B. in Form von Tagebucheinträgen. Sämtliche Nachrichten, E-Mails, Briefe, Pakete o.ä. müssen aufbewahrt und gesichert werden.
Mach Fotos und Videos von Verdächtigen oder Vorfällen, um diese zu dokumentieren. Zusätzlich können Freunde, Nachbarn oder Kollegen um Zeugenberichte gebeten werden. Falls technologische Mittel zum Einsatz gekommen sind, können Spezialisten die technischen Spuren (z.B. GPS-Daten, IP-Adressen) auswerten.
Stalking ist meist unvorhersehbar und es ist schwierig konkrete Sicherheitsvorkehrungen zu schaffen. Trotzdem gibt es ein paar allgemeine Präventionsmaßnahmen, die du einhalten solltest.
Im digitalen Bereich:
Datenschutz:
Soziale Medien: Passe deine Privatsphäre-Einstellungen auf ein Minimum an. Teile persönliche Informationen nur mit engen Freunden und Familie.
Standortdienste: Schalte sie ab, wenn du sie nicht aktiv benötigst.
E-Mail-Adressen: Erstelle eine separate E-Mail-Adresse für weniger vertrauenswürdige Kontakte.
Passwörter: Verwende starke, einzigartige Passwörter für alle deine Online-Konten.
Vorsicht bei unbekannten Nachrichten: Öffne keine Anhänge oder klicke auf Links von unbekannten Absendern.
Überprüfe deine Online-Präsenz: Suche nach deinem Namen in Suchmaschinen und entferne unnötige Informationen.
Sicherheitssoftware: Installiere Anti-Virus- und Anti-Spyware-Programme auf deinen Geräten. Halte dein Betriebssystem und Software immer auf dem neuesten Stand.
Zwei-Faktor-Authentifizierung: Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung für Ihre Online-Konten, um zusätzlichen Schutz zu gewährleisten.
Im realen Leben:
Vertraue deinem Instinkt: Wenn sich eine Situation unangenehm anfühlt, entferne dich.
Informiere dein Umfeld: Erzähle Freunden und Familie von deinen Bedenken.
Vermeide einsame Orte: Geh nicht alleine an abgelegene Orte oder in dunklen Gassen, Treffe dich bei wichtigen oder unsicheren Treffen nur an öffentlichen Orten.
Trage ein Handy bei dir: So kannst du im Notfall schnell Hilfe rufen.
Variiere deine Routen: Ändere regelmäßig deine Wege zur Arbeit oder nach Hause, um vorhersehbare Muster zu vermeiden
Lerne Selbstverteidigung: Selbstverteidigungskurse können dein Selbstbewusstsein stärken.
Dokumentiere alles: Hebe alle Nachrichten, E-Mails oder andere Beweise auf.
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